Sonntag, 3. Januar 2016

Erdbeben in Vancouver

Am 30.12.2015 erschütterte ein Erdbeben Vancouver. Das Beben hatte eine Stärke von 4,9 auf der nach oben offenen Richterskala und war in Vernon wohl nicht mehr zu spüren. Das Epizentrum lag im Süden von Vancouver Island in 58 km Tiefe.
Bei einem Beben dieser Stärke gehen vereinzelt Gläser oder Flaschen zu Bruch und Fensterläden klappern. Erdbeben der Stärke 4,0 bis 4,9 kommen auch in Südhessen gelegentlich vor und auch in der Gegend von Vernon hat es in den letzten 20 Jahren wohl vereinzelt Erdbeben in vergleichbarer Stärke gegeben.
 
Wenn man auf die Karte schaut, ist das eigentlich nicht so verwunderlich: wir liegen nördlich von San Francisco, wenn auch 1.500 Kilometer. British Columbia grenzt an den sogenannten Feuerring, der den pazifischen Ozean umspannt. Kleinere Erdbeben kommen fast täglich vor, sind aber so schwach, dass man sie kaum bemerkt. "Größere" Beben, wie das vom 30.12.2015, gibt es ungefähr alle 20 Jahre. Auch Tsunamis als Folge eines Erdbebens kommen vor und sind in der dünn besiedelten Gegend British Columbias oft gefährlicher als die eigentlichen Erdbeben.
 
Bei der Untersuchung der Erdplatten, die in dieser Region aufeinander treffen, stellten Geologen übrigens 1980 fest, dass Vancouver Island ein eigener kleiner Erdteil ist, der wohl im Südpazifik entstand. Tropische Fossilien auf der Insel gaben den Forschern bis dahin Rätsel auf.
Man glaubte ursprünglich, Vancouver Island sei vom Festland British Columbias abgebrochen. Jetzt geht man davon aus, dass es vor etwa 250 Millionen Jahren im südpazifischen Raum entstand und sich seither nach Norden bewegt, wo es sich vor circa 100 Millionen Jahren British Columbia näherte.
 
Für uns wohl alles nicht wirklich relevant. Aber ich werde schauen, ob die Schränke mit den Gläsern fest schließen.