Sonntag, 23. Juli 2017

Waldbrände in BC

Man hört in Deutschland nichts davon, aber in British Columbia wüten seit Wochen verheerende Waldbrände. Die Provinz ist seit dem 7. Juli im Ausnahmezustand, der gerade bis mindestens 4. August verlängert wurde
 
Derzeit gibt es 161 Brände, von denen 15 direkt Kommunen bedrohen. Im benachbarten Alberta stehen unter anderem 4.100 Hektar Wald im Nationalpark Banff in Flammen.
44.000 Bewohner British Columbias sind evakuiert - bei einer Bevölkerungszahl von 4,5 Millionen.
BC Wildfire Services haben eine Karte mit den derzeitigen Waldbränden veröffentlicht. Flammen stehen für Brände, die noch nicht unter Kontrolle sind, gelbe Punkte für Brände, die man inzwischen unter Kontrolle hat und rote Punkte für neue Brände.


Auch in unserer Gegend waren Waldbrände. In Lake Country, unterhalb von uns direkt am Okanagan Lake war ein Brand, der über 300 Häuser bedroht hat - 8 sind wohl mindestens niedergebrannt. Auch "unsere" Winery Gray Monk stand unter Evacuation Alert, so nah war das Feuer. Evacuation Alert bedeutet, dass alles so weit vorbereitet sein muss, dass man bei entsprechender Aufforderung umgehend die Gegend verlassen kann.
Foto von KISS fm Vernon
Nach den starken Regenfällen im Frühjahr gab es in British Columbia über lange Zeit Temperaturen von 30 Grad und mehr. Das hat erst durch eine sehr schnell einsetzende Schneeschmelze zu Hochwasser geführt, und jetzt zu den Waldbränden. Eine Besserung ist nicht in Sicht, auch für die nächsten 2 Wochen sind anhaltend hohe Temperaturen angekündigt und nur wenig Regen.
Die Rauchwolke der Waldbrände ist von Vancouver Island bis Saskatchewan zu spüren. Das ist die Provinz östlich von Alberta  und mindestens 800 km entfernt.
Aus dem All sehen die Rauchwolken so aus:
 
 
 
Für Bootsbesitzer heißt die aktuelle Lage, dass sie nachdem erst der Seezugang wegen der Hochwassersituation gesperrt war, jetzt nicht aufs Wasser können, weil weite Bereiche für die Löschflugzeuge gesperrt sind.

Sonntag, 2. Juli 2017

Canada Day!

Dass Kanada dieses Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert, kann einem nirgends entgehen. Auch wenn die First Nations diesen Termin naturgemäß kritisch sehen, so ist es doch in ganz Kanada ein großes Fest.



Am 1. Juli war es dann so weit. Am Briefkasten hing in der Vorwoche eine Einladung zu einer gemeinsamen Feier in der Neighbourhood, da sind wir natürlich hingegangen.
Jeder brachte etwas zu essen mit, was man trinken wollte ebenfalls und falls gewünscht einen Stuhl zum Sitzen. Für Dekoration, Zelte gegen die Sonne und rot-weißes Geschirr war gesorgt.
 


Ein solches Fest, wo jeder etwas beiträgt, nennen die Kanadier übrigens 'Potlatch', nach einem indianischen Fest. Das war allerdings ursprünglich anders organisiert, aber davon ein andermal mehr.
 
Die Kanadier kamen meist in rot-weiß, mit Kanada-T-Shirt, oder anderen netten Dekorationen:


  

Versteht sich, dass auch das Essen, wo möglich, kanadisch auftrat:



So saß man dann gemütlich den Nachmittag über zusammen und lernte weitere Nachbarn kennen - auch einen anderen Deutschen. Der lebte allerdings nur im Alter von 8-16 in Deutschland (und das ist schon länger her), so dass beim Reden das ein oder andere deutsche Wort gesucht wurde. Aber der schwäbische Dialekt war eindeutig!