Sonntag, 17. September 2017

Verkehrsregeln in Kanada

Viele Dinge sind im kanadischen Straßenverkehr wie auch bei uns, aber eben nicht alle. Darum hier ein paar wichtige Punkte.
 
Als Besucher kann man bis zu 6 Monate mit seinem heimischen Führerschein fahren. Ein internationaler Führerschein ist nicht erforderlich. Man sollte allerdings den (gar nicht mehr so) neuen Führerschein im Scheckkartenformat haben. Die alten Führerscheine sind für Nicht-Deutsche nicht als Fahrerlaubnis zu erkennen.
Die Kanadier sind gemeinhin rücksichtsvoll und freundlich, so sollte man sich auch im Straßenverkehr verhalten.
Kanada ist bekanntermaßen nicht sehr dicht besiedelt. Wenn am Ortsausgang (ja, gerne erst dort) ein Schild steht, dass die nächste Tankstelle erst in 150 km ist, dann stimmt das und man sollte besser nochmal wenden und voll tanken.
 
Geschwindigkeitsbeschränkungen:
Soweit nicht anders angegeben, ist in Städten das übliche Limit 50 km/h und außerhalb von Städten 80 km/h. Auf den Freeways ist oft 100 km/h oder 120 km/h als Limit angegeben. 120 km/h sind die höchste in BC zugelassene Geschwindigkeit.
Auf den Freeways gilt wie in Deutschland das Rechtsfahrgebot. Allerdings darf die mittlere Spur bei mehr als zwei Spuren in eine Richtung durchgängig befahren werden.
Achtung: in der Nähe von Schulen ist das Geschwindigkeitslimit meist auf 30 km/h herabgesetzt und hier steht auch gerne mal die Polizei um das zu überprüfen.
 
Verkehrszeichen, Ampeln:
Außer in Montréal ist es in Kanada überall erlaubt, an einer roten Ampel rechts abzubiegen, wenn der Verkehr dies zulässt. Wo dies nicht erlaubt ist, findet man dieses Schild
Stopschilder gibt es in zwei Varianten: die bei uns bekannte, bei der man anhält und erst weiter fährt, wenn der Verkehr auf der Vorfahrtsstraße dies zulässt Oder es gibt die Stopschilder mit der Ergänzung '3-Way' oder '4-Way' . Hier hält man erst an und fährt dann in der Reihenfolge der Ankunft an der Kreuzung.
Wenn der Bordstein gelb oder rot markiert ist, ist hier das Parken verboten.
Die meisten anderen Verkehrszeichen sind entweder bekannt oder selbsterklärend. Hier noch ein paar Ausnahmen
Dieses Schild tritt paarweise auf und zwischen den Schildern ist Anhalten nicht erlaubt.
In Großstädten sind einzelne Spuren manchmal reserviert, was durch obiges Schild kenntlich gemacht wird. HOV steht hier für High Occupancy Vehicle und betrifft Busse und mit mehrere Personen besetzte normale Autos. Wieviele Personen in dem Auto sein müssen, damit es die Spur benutzen darf, ist auf den Schildern vermerkt. Die Reservierung ist manchmal auch Zeitlich beschränkt oder nur für Busse.
Die Fahrbahnmarkierungen zwischen Spuren in unterschiedliche Fahrtrichtungen sind gelb. Eine einfach durchgezogene Linie bedeutet hier im Gegensatz zu Deutschland nur, dass man besonders aufpassen soll, bevor man sie überquert. Nur die doppelte Linie darf nicht überquert werden.
Anders ist es bei Fahrbahnmarkierungen zwischen Spuren in die gleiche Fahrtrichtung. Diese sind weiß und bereits eine einfache durchgezogene Linie darf nicht überquert werden.
Also besser, man ist nicht farbenblind...
 
Schulbusse:
Wenn der Schulbus hält und die roten Lichter blinken, muss der Verkehr in BEIDEN Richtungen anhalten.
 
Mobiltelefone:
Mit dem Mobiltelefon während der Fahrt zu telefonieren ist in Kanada verboten, es sei denn per Freisprechanlage mit einem fest verstauten Mobiltelefon. Die Ablage in einer offenen Box in der Mittelkonsole gilt nicht als sicher für das Mobiltelefon. Auch Navigationsgeräte lassen sich während der Fahrt in Kanada nicht bedienen.
 
Alkohol am Steuer:
Die Promillegrenze ist 0,8, in einigen Provinzen - wie z.B. British Columbia - 0,5 Promille oder niedriger. Strafen bei Fahren unter Alkohol sind sehr hoch, mindestens 1000 CAN$ und ein Jahr Führerscheinentzug.
 
Polizei:
Wenn einen die Polizei anhält, verhält man sich wie in den USA: Motor ausschalten, im Auto sitzen bleiben und warten, was die Polizei sagt. Wichtig ist, dass man nie versucht, evtl. Geldstrafen direkt bei den Polizeibeamten zu zahlen. Das wird als Bestechung angesehen und ist ein schweres Vergehen.