Samstag, 31. Dezember 2016

Happy New Year!

Es war ziemlich still auf diesem Blog in den letzten Monaten. Einer der guten Vorsätze für das Neue Jahr wird daher sein, wieder häufiger etwas zu posten. Vorerst mit Fotos vergangener Aufenthalte - bis wir wieder da sind, wird es noch etwas dauern.
Im neuen Jahr beginnen wir dann aber tatsächlich mit der Aufteilung unseres Lebens auf zwei Standorte Die Kanada-Aufenthalte werden damit auch länger :-)
 
Bis wir wieder nach Vernon können, ist das Haus an Freunde von Nachbarn vermietet und somit kanadisch weihnachtlich geschmückt:

 

Im Moment ist es in Vernon untypisch kalt: die Temperaturen liegen zwischen -5 und -10 Grad, für den Beginn des neuen Jahres sind sogar Temperaturen zwischen -12 und -20 Grad angekündigt.
Dafür ist der Himmel klar und es liegt dichter Schnee. Die Nachbarn versüßen uns die Wartezeit mit Fotos unseres winterlichen Hauses.

Sonntag, 28. August 2016

Wildfire bei Predator Ridge

Das war ein Schreck auf dem Rückflug: während wir in Vancouver auf weitere Informationen zu unserem verspäteten Flug warten, erhalten wir eine Mail von den Nachbarn. Hinter dem Sparkling Hills Hotel brennt es.


Um 15:20 wurde das Feuer wohl entdeckt. Zwei Löschflugzeuge und ein Helikopter haben es aus der Luft bekämpft, 20 Leute waren am Boden.

 
Die Truppen von BC Wildfire und dem Vernon Fire Departement haben das Feuer gottseidank recht schnell in den Griff gekriegt, gegen Abend hat es auch angefangen zu regnen. Über Nacht ist es auf eine Fläche von 6 Hektar angewachsen, was aber als gering eingestuft wird (kanadische Größenverhältnisse).
Das Feuer heißt jetzt 'Kookanee Road Fire' und ist als Stufe 1 Feuer eingestuft. Das bedeutet ein leichter Grasbrand ohne große Rauchentwicklung. Es ist unter Kontrolle, aber noch nicht endgültig gelöscht. Weitere 20 Feuerwehrleute sind angekommen, um das Feuer endgültig zu löschen, sogenannte Hotspots aufzuspüren etc. Business as usual für die hiesige Feuerwehr. Die Evakuierungsaufforderung für 45 Häuser in der näheren Umgebung wurde aufgehoben.
 
Der Grund für den Ausbruch des Feuers wurde inzwischen auch entdeckt: eine Stromleitung war vom Wind heruntergerissen worden und hat dabei wohl einen Baum berührt und in Brand gesetzt.
 
Unser Flug wurde übrigens gecancelled. Die Lufthansa hat das Problem nicht in den Griff gekriegt (die Organisation für die gestrandeten Passagiere einer Boeing 747 auch nicht). Wir haben jetzt einen weiteren Tag in Vancouver, bevor wir Plätze in einem Flug nach Frankfurt haben.
 
                                                       
 


Sonntag, 17. Juli 2016

Gray Monk Winery

Da wir mitten in einem Weinbaugebiet leben, versteht es sich, dass wir unseren Wein nicht dauerhaft im Liquor Store kaufen wollen. Wir werden also nach und nach die Weingüter der Umgebung durchprobieren.

Den Anfang haben wir mit der Gray Monk Winery gemacht. Sechs Wineries aus dem Lake Country (unsere Gegend) haben sich für ein gemeinsames Marketing zu den 'Scenic Sip' Wineries zusammengeschlossen.


Gray Monk ist besonders berühmt für seinen Pinot Grigio, aber auch für eine Traube namens 'Ehrenfelser'.
George und Trudy Heiss sind die Inhaber der Winery. Sie sind aus dem deutschsprachigen Raum (vermutlich Österreich, dokumentiert ist das nirgends) über Alberta nach British Columbia gekommen. 1976 haben sie die ersten Pinot Grigio Weinstöcke überhaupt in BC gepflanzt. Die Winery ist damit die älteste familiengeführte Winery in Kanada.
Von dieser Rebe leitet sich auch der Name Gray Monk ab: wegen der blau-grauen Farbe der Traube heißt sie in Österreich und Ungarn auch 'grauer Mönch'.

 
 
Die Winery liegt wunderbar oberhalb des Lake Okanagan. Inzwischen gehören aber 75 Acres Anbaugebiet an verschiedenen Stellen des Okanagan Valley zu Gray Monk.



 
 
 
 
Im Visitor Centre wird man freundlich empfangen und beraten und kann einige Weine probieren. Wenn man mind. 36 Flaschen kauft, wird man in den "Wine Club" aufgenommen und erhält seinen Wein 10% günstiger. Da waren wir natürlich sofort dabei, wie wohl so ziemlich jeder, der hierher kommt. Freundlich von der Beraterin zusammengefasst unter "everyone entering through this door qualifies".
Wir haben zwei verschiedene Sorten Weißwein gekauft und einen Rosé. Die lagern jetzt in unserem Weinkühlschrank im Terrace Room und sind damit jederzeit trinkbereit.
Abschließend sind wir noch in das Grapevine Restaurant gegangen. Obwohl das Wetter nicht ganz so schön war - wie auf den Fotos leicht zu sehen - haben wir die Terrasse vorgezogen. Hier kann man bei einem erheblich gemäßigteren Geräuschpegel als innen den Ausblick und das gute Essen genießen. Auf der Karte wird natürlich zu jedem Gericht der passende 'Gray Monk'-Wein angegeben.
 

Fazit: die Winery ist schon sehr kommerziell aufgemacht, Reisebusse kommen hier auch gut unter. Der Kontakt ist trotzdem Kanada-typisch freundlich und persönlich und die Weine und die (einfachen) Gerichte des Restaurants empfehlenswert. Hier waren wir nicht zum letzten Mal. Eine alkoholfreie Erinnerung habe ich mir darum auch mitgenommen:

 


Donnerstag, 16. Juni 2016

Sonnenuntergänge

Die Sonnenuntergänge in Vernon sind spektakulär und unser Deck ist genau in Richtung Sonnenuntergang ausgerichtet. Darum heute einfach ein paar kitschige Bilder.


Im Laufe des Sonnenunterganges lösen sich die Wolken meist auf, der See ist bleifarben und die Konturen treten immer stärker hervor.


Manchmal hat man zu Beginn des Sonnenunterganges ein ganz unwirkliches Licht,

 

das sich aber auch in die scharfen Konturen auflöst


 bis der Anblick fast einem abstrakten Gemälde ähnelt.


Erinnert doch an Mark Rothko, oder?


Sonntag, 12. Juni 2016

Wäsche waschen in Kanada

Von der Verwunderung der Kanadier, dass wir keine 9 kg-Waschmaschine benötigen, sondern mit 7 kg auszukommen glauben, hatte ich ja schon berichtet.
Es bleibt aber auch spannend, wenn man die Waschmaschine zu Hause hat.
 
Wir haben eine ziemlich deutsche Waschmaschine, d.h. man kann Temperatur und Schleuderzahl einstellen. Bei kanadischen Waschmaschinen ist es durchaus üblich, dass nur zwischen hot und cold unterschieden wird. Etwas anderes deutsches ist mir dann erst mit Blick auf den Weichspüler aufgefallen:

 

Wir haben ein Fach für den Weichspüler. Das scheint kein Standard zu sein...
 
Waschmittel in Kanada sind ohnehin spannend: wo bei uns Waschmittel für weiße, bunte, dunkle Wäsche, Sportwäsche oder Wolle und Seide stehen, gibt es in Kanada - Waschmittel und Entfärber. Verschiedene Hersteller, aber das vergleichbare Produkt. Naja, nicht ganz: für Wolle gibt es tatsächlich extra Waschmittel. Macht das Leben einfacher. Ich werde trotzdem die weiße Bettwäsche im Auge behalten - und vielleicht irgendwann Waschmittel importieren ;-)

Freitag, 3. Juni 2016

Longspoon Loop

Auf dem Gelände von Predator Ridge gibt es über 25 km Wanderwege bzw. Mountain Bike Trails. Dabei handelt es sich um rudimentär befestigte und regelmäßig freigeschnittene Waldwege.


Bei uns geht der Longspoon Loop entlang und so bin ich bei schönem Wetter hier entlang gewandert um dann weiter zur Outlook Cabin und der Outdoor Yoga Platform zu kommen.
 
Wie überall hier in der Gegend ist es ziemlich steil, man hat also unweigerlich genügend Gelegenheit die Landschaft zu bewundern - so schnell kommt man nicht vom Fleck.
 
Im Mai war noch alles dicht grün und am Blühen. Das ändert sich dann im Laufe des Sommers. Am Wegrand standen z.B. Lupinen



oder auch intensiv duftende Wildrosen


Kleine Tümpel gab es auch - und dort leider auch Stechmücken. Die sind dann aber im Sommer selten, da ist ihnen zu heiß :-). Wenn man nicht in der Nähe von Teichen war, hatte man auch jetzt kein Problem mit den Mücken.


Die Ausblicke zwischendurch sind aber den ein oder anderen Mückenstich auch wert.


Die Outdoor Cabin ist ein Blockhaus-Kiosk auf dem Golfplatz, mit einer Terrasse mit Ausblick über den Golfplatz und auf den See und die umliegenden Berge.


Ich wollte dann aber weiter zur Outdoor Yoga Platform. Ein Stück weiter unten geht ein Weg steil den Berg hinauf, mit einem Schild, das freundlich darum bittet die Golfcarts hier stehen zu lassen. Die kämen vermutlich auch gar nicht hier rauf.
Es gibt im Sommer einmal wöchentlich einen Yogakurs, der vom Fitness-Center hierhin wandert, Yoga macht und dann wieder zurück wandert. Wirklich ein besonderer Ort:


Die Platform liegt abgeschieden oberhalb des Golfplatzes und bietet einen wunderbaren Ausblick über den See und die Landschaft. Durch die Bauweise hat man das Gefühl über der Landschaft zu schweben - entspannend auch ohne Yoga.


 

Dieses Schild habe ich dann erst auf dem Rückweg gesehen. Sonst wäre mir so allein im Wald doch ein bisschen mulmig gewesen...








Freitag, 27. Mai 2016

Raben

In Deutschland nerven sie ja eher, oder wirken bedrohlich. Die christliche Dämonisierung des Raben als Unheilsbringer wirkt wohl weiterhin.
Wenn sie in Kanada aber über die weite Landschaft segeln und gelegentlich ein Krächzen ausstoßen, wirken sie sehr majestätisch. Man versteht dann, warum der Rabe in der indianischen Mythologie als Schöpfer der Welt verehrt wird.



Der Rabe ist der größte Singvogel der Welt. Er wird bis zu 64 cm lang und hat dann eine Flügelspannweite von 130-150 cm. Rabe gelten als ausgesprochen intelligent (sie stellen z.B. selber Werkzeug her) und sind lebenslang monogam.
 
Im indianischen Mythos hat der Rabe die Sonne und die Sterne am Himmel aufgehängt. Daher wird er auch oft mit einer Sonne im Schnabel dargestellt.
Glasskulptur von Preston Singletary:
 
Raven in glass by Preston Singletary:
 
Laut einer anderen Legende flog der Rabe über das große Wasser. Er hatte einen Beutel um den Hals und als er müde wurde, nahm er einen Stein aus dem Beutel und warf ihn ins Wasser, damit entstand das erste Land und der Rabe konnte rasten. Er flog weiter und nach und nach nahm er Dinge aus seinem Beutel und erschuf so die Pflanzen und die Tiere und alles was es auf der Erde gibt. Zum Schluss nahm er den Menschen aus dem Beutel und setzte ihn auf die Erde, damit er auf alles achte rund  es bewahre.
Das Bild "Raven - Creation & Knowledge" zeigt den Raben als Erschaffer der Welt.

Raven Creation & Knowledge - Bringer of the Light, magic One of the most prominent figures of the first peoples. The Raven is credited with giving the light, fire, and water to the Indians. He had the power to change at will into an animal form or to that of a human being. The Raven is the transformer, trickster and creator. Known in legends as the one who released the sun, moon, and stars; discovered man in a clamshell; brought the salmon and the water; and taught man how to fish and hu...:  
 
 
Bill Ried mit seinem Kunstwerk "Raven and the first men", das heute im Museum of Anthropology der Univerity of British Columbia steht:

Bill Reid (1920 - 1998) & Skidegate Totem http://www.fineartpaintingtips.com/bill-reid-1920-1998-and-the-skidegate-totem/:
 
Bill Reid war einer der bedeutendsten First Nations-Künstler. Die Skulptur zeigt, wie der Rabe nach einer Sintflut unter einer Muschel völlig verängstigte Menschen entdeckt und ihnen die Schönheit der Welt zeigt. Diese Menschen sind die Ahnen der Haida, Bill Reid's Stamm.



Sonntag, 10. April 2016

Predator Ridge wird 25!





In Kanada ist das durchaus bereits ein bemerkenswertes Alter.
1991 war die offizielle Eröffnung des Predator Ridge Resort, damals noch im Besitz von Barrie Wheeler und der Paterson Familie. Sie hatten 1989 die alte Neigel Ranch gekauft und darauf einen Golfkurs mit Unterkünften entwickelt.
 
Die Gegend gehörte ursprünglich zum Stammesgebiet der Interior Salish. 1876 wurde hier dann das Commonage Reservat gegründet, das vom östlichen Okanagan Lake bis zum Kalamalka Lake  reichte und 100 km² groß war. Ureinwohner und Siedler nutzten das Land friedlich gemeinsam als Viehweide.
1889 wurde ein größeres Reservat weiter im Norden eingerichtet und das Gelände an Alfred C. Craw verkauft.
1890 wurde dann die Commonage Road gebaut. Sie führt noch heute nach Predator Ridge und weiter zum Okanagan Lake - wurde zwischenzeitlich aber vermutlich mehrfach modernisiert.
Anfang des 20. Jahrhunderts kaufte Neil McQuarie das Gelände. Die damals erbaute Blockhaus-Scheune steht noch heute.
Das Land wechselte dann noch mehrfach den Besitzer. 1925 kaufte es die Neigel Familie und führte dort bis 1956 eine Ranch.
1979 erfolgte der Verkauf an ein Konsortium aus Kamloops, das dort erstmals einen Golfplatz plante. Die Planungen verliefen allerdings im Sande - bis dann 1989 Barrie Wheeler und die Patersons kamen.
 
2007 erfolgte der Verkauf an die heuten Eigner, die Firma Wesbid. Diese bauten das Clubhaus aus und ließen aus den 3 9-Loch Golfplätzen einen 18-Loch Platz und einen 9-Loch Platz machen. Der von Les Furber designte 18-Loch Platz ist der beliebte Predator Course. 2010 kam dann der von Doug Carrick designte Ridge Course dazu. Beide sind mehrfach ausgezeichnet und gehören zu den besten Plätzen Kanadas. Entsprechend viele begeisterte Golfer wohnen hier:
 

Die Wohngebiete wurden ebenfalls erweitert: neben den Tips, die in einem Sharing-Konzept verkauft wurden, gibt es Oprey, Mashie und Dormie Hills. 2012 kamen die luxuriösen Falcon Point Estates hinzu und 2013 Birdie Lake Place.
Wir wohnen in Longspoon - berühmt für seine schönen Blicke auf den Okanagan Lake
 
 
Das neueste Projekt heißt Whitetail.
Die genehmigte Planung sieht den Ausbau auf bis zu 2.100 Häuser vor. Derzeit gibt es ca. 600 in Predator Ridge. Das soll also mal eine richtige kleine Stadt werden. Seit zwei Jahren haben wir eine eigene Feuerwehrstation, dann sicherlich auch bald einen richtigen Supermarkt.
Die Bauten gehen aber jetzt auf der anderen Seite der Commonage Road weiter.
Und man baut nicht nur Häuser: zusammen mit dem 2010 eröffneten Sparkling Hill Resort hat man die Landschaft so unberührt wie möglich gelassen. Rehe im Vorgarten sind hier normal. Und am Birdie Lake wurde eine Bucht so abgeschrägt, dass die einheimischen Schildkröten (Western Painted Turtle) sie bequem zur Eiablage nutzen können. Die passenden Verkehrsschilder gibt es auch:
Insgesamt gibt es auf dem Gelände von Predator Ridge 16 km ausgeschilderte Wanderwege und dieses Jahr soll die Verbindung zum Ellison Provincial Park am Okanagan Lake eröffnet werden. Am Fitnesscenter kann man sich im Sommer Mountain Bikes und im Winter Schneeschuhe ausleihen, wenn man die Wege nicht einfach wandernd erkunden will.
 
Das 25-jährige Bestehen wird den ganzen Sommer gefeiert, jeder Monat hat ein anderes Motto. Der Mai ist der kulinarische Monat, Juni der Golf-Monat, der Juli steht unter dem Motto Wellness, hier ist die Eröffnung des Ellison Connectors geplant und ein Rodeo auf der benachbarten Ranch. Die kanadische Interpretation von Wellness...
Der August steht dann unter dem Motto Haustiere (nein, nicht die Rehe) und der September ist dem Wandern und Fahrrad fahren gewidmet. Viel zu tun!
 
Ein kurzes Stück Richtung Vernon wohnen noch ganz besondere Nachbarn:
 
 



Sonntag, 27. März 2016

Spaziergang auf dem Golfplatz

Im Winter kann aus naheliegenden Gründen kein Golf gespielt werden, und so sind die Golfplätze beliebte Spazierwege - besonders der nicht ganz so hügelige Predator Course.

Ein Blick auf die Lodge, das Apartmenthotel in Predator Ridge, wo auch der kleine Laden 'Commange Market' untergebracht ist.
 
 
Und ein Selfie ;-)
 

Der Blick Richtung Vernon auf Silver Star Mountain.


Falls jemand vergessen hat, wo wir sind: die kanadische Flagge - und das Sparkling Hill Resort. Das riesige Glasteil in der Mitte bildet die Lobby und soll einen Swarovski-Kristall darstellen, der den Berg spaltet.
 
In die andere Richtung hat man auch einen schönen Blick, vorbei an den Falcon Point Cottages.
 

Donnerstag, 17. März 2016

Silver Star Mountain Resort

Das Silver Star Mountain Ski Resort ist 40 Minuten Autofahrt von uns entfernt. Der Ort  wurde 1958 gegründet und ist einem viktorianischen Dorf nachempfunden - aber erheblich bunter. Silver Star ist berühmt für den lang anhaltenden Pulverschnee, von dem innerhalb der Saison normalerweise um die 700 cm fallen.



Es gibt hier 131 Pisten bei 7 Liften und nicht viel Betrieb - dafür schöne Ausblicke in das Okanagan Valley:

 
Die längste Abfahrt ist übrigens 8 km lang und neben schwarzen Abfahrten gibt es auch double black diamonds... Und natürlich Heli Skiing und einen Fun Park mit Jumps und ähnlichem.
Hier ist aber auch das größte präparierte Langlaufgebiet Kanadas. 105 km breite gespurte Loipen laden zu Touren ein. Kein Wunder, dass hier auch die kanadische Olympiamannschaft trainiert.
 
Das auf den Balkonen sind übrigens Whirlpools. So kann jeder Gast nach dem Skilaufen auf dem Balkon entspannen und noch den Blick in die Landschaft genießen.
 
 
 
Bei der Schneehöhe muss man aufpassen, dass man sein Haus noch findet:
 
Wie auch in Whistler, wird der Ort im Sommer dann von Mountain Bikern bevölkert, die die Abfahrten auf ihre Weise genießen.

Samstag, 5. März 2016

Kanadische Haustechnik

Es soll hier ja auch darum gehen, welche Dinge in Kanada anders funktionieren als bei uns - und davon gibt es einige.
 
Um z.B. die Haustür abzuschließen, schließt man mit einer halben Umdrehung ab - und dreht den Schlüssel dann wieder zurück! Nicht direkt intuitiv, aber die Tür ist zu.
 
Wie man Fenster aufmacht, musste ich mir zeigen lassen. Terrassentüren haben normale Türgriffe. Fenster aber sehen so aus:
 

Der seitliche Fenstergriff verschließt das Fenster, den muss man zum Öffnen umlegen. Der untere Griff hingegen ist eine Kurbel. Den klappt man aus und kann das Fenster dann aufkurbeln.

 
Das hier zu sehende Fliegengitter ist übrigens Standard und fest montiert. Wie man Fenster im ersten Stock putzt, ist mir bisher noch nicht klar...
 
Kommen wir zur Elektroausstattung. Die Lichtschalter sehen ja noch ganz normal aus:
 
 
Wie das mit dem Dimmen funktionieren sollte, habe ich aber erst nicht verstanden. Bis Karyn mich auf einen am Schalter angebrachten Regler aufmerksam machte. Über 50 muss man da schon mal die Brille aufsetzen, um den zu finden. Dimmt aber ganz wunderbar. Gefunden?
 
Kanadische Stecker (übrigens identisch zu den US-amerikanischen, also wer sich da auskennt, kann diesen Part überspringen) sehen auch nur ohne Brille symmetrisch aus: eine Seite ist etwas breiter - und die Steckdose hat daher auch zwei unterschiedlich lange Schlitze.
 
 

Was man auf dem Steckdosenbild auch gut sieht, ist die kanadische Form der Kindersicherung. Wohl relativ neu, denn in unserer Elektroplanung sind noch die üblichen Schalter über den Steckdosen aufgeführt, um den Strom in der Steckdose einzuschalten.
In den Schlitzen, die den Stecker aufnehmen, ist Plastik, so dass man nicht an die Stromführung kommt. Wenn man den Stecker mit viel Kraft hineindrückt, weicht das Plastik zurück. Die Kraft eines Kindes genügt dafür aber nicht. Die Kraft eines Erwachsenen auch nicht unbedingt. Jedenfalls haben wir in der Küche Kaffeemaschine, Toaster etc. nicht in die Steckdosen gekriegt. Somit standen die in den ersten Tagen irgendwo im Wohnzimmer auf dem Boden - wo halt eine Steckdose in der Wand war, in die der Stecker hineinging. Nach ein paar Tagen kam Michael, um Mängel am Haus aufzunehmen und hat mit einem speziellen Stecker  und viel Kraft dafür gesorgt, dass Kaffeemaschine und Kollegen an die für sie vorgesehenen Plätze konnten.
 
Nun zur kanadischen Heizung. In Kanada ja kein unwichtiges Thema, schon gar nicht für mich. Im Wohnzimmer haben wir eine chice Schaltung, wo man die gewünschte Temperatur einstellen kann, inkl. Nachtabsenkung und Abwesenheiten tagsüber. Die Schaltung ist netterweise auch zwischen Celsius und Fahrenheit umstellbar.
Geheizt wird, indem in der Zwischendecke von Unter- und Obergeschoss heiße Luft transportiert wird. Diese tritt im Wohnzimmer aus solchen Öffnungen aus:


Die Steuerung reguliert dann über die Raumtemperatur die warme (oder im Sommer kalte) Zuluft. Im Wohnzimmer.
In den anderen Räumen haben die Heizöffnungen Schieber, mit denen man sie teilweise oder ganz schließen kann.
 
 
Es versteht sich, dass die Raumtemperatur in diesen Räumen nicht aufs Grad genau eingestellt werden kann. Die Schwankungsbreite dürfte 3-4 Grad betragen. Aber bei Waschmaschinen kann man in Kanada ja auch nur zwischen warm und kalt waschen unterscheiden. Warum nicht auch bei Raumtemperaturen.
Spannend ist das Prinzip übrigens im Untergeschoss, denn die heiße Luft wird ja wie gesagt durch die Zwischendecke geleitet. Hier hat man folglich Heizöffnungen an der Decke.
 
 
Bei 3 m Raumhöhe kann der Durchschnittsmensch hier die Raumtemperatur nur mit Leiter anpassen.
 
Im Bad im Obergeschoss sind die Heizlüftungen aber praktisch: Duschtuch nach Benutzung auf einem Handtuchständer über die Lüftung hängen und es wird ruckzuck trocken gepustet. :-)