Sonntag, 19. März 2017

Lake Kalamalka

Wir sind von zwei großen Seen umgeben: dem Okanagan Lake im Westen und dem Lake Kalamalka im Osten.
Der Lake Kalamalka ist 16 km lang und bis zu 3 km breit, bei einer Tiefe von bis zu 142m.
Er ist berühmt für seine starke Farbigkeit im Sommer; blau, grün, Türkis kommen gleichzeitig vor. Das liegt daran, dass Calciumcarbonit von früheren Gletschern in dem See vorkommt. Wenn das Wasser im Sommer wärmer wird, löst sich das Calciumcarbonit und bildet Kristalle, die das Licht in diesen Farben reflektieren. wenn das Wasser zum Winter hin wieder kühler wird, nimmt dieser Effekt ab. Es gibt noch diverse weitere Seen mit diesem Effekt in Kanada. Wenn man im Juli/August mit dem Flugzeug über das Land fliegt, sieht man sogar aus der Luft die türkisfarbenen Seen. Die Farbigkeit des Kalamalka erreichen aber nur wenige.


Bild: tripadviser.ca
 
Der Name Kalamalka geht auf einen indianischen Häuptling zurück, der im 19. Jahrhundert am Nordufer des Sees lebte. Nicht nachweisbar, aber gut möglich ist eine Verbindung zum Hawaiianischen Wort "Kalamaleka": Sonne Amerikas. Um die Zeit gab es viele hawaiianische Arbeiter der Hudson's Bay Company in der Gegend und gerüchteweise war einer von ihnen der Vater von Chief Kalamalka.
 
Im Sommer ist der Lake Kalamalka sehr beliebt: es gibt unterschiedliche Strände oder Möglichkeiten Boote zu Wasser zu lassen. Kal Beach in Coldstream, ca. 15 Minuten im Auto von uns entfernt, ist ein großer Sandstrand, an dem der See sehr flach ist. Entsprechend beliebt ist der Strand bei Familien. Außerdem kann man sich hier Kanus oder Stand-Up-Paddles ausleihen, was mich total begeistert hat.


Rund um den Lake Kalamalka gibt es diverse Provincial Parks: der Kalamalka Lake Provincial Park lädt mit vielen Wanderwegen (Vorsicht: hier gibt es Klapperschlangen!) und Stränden zur Erkundung ein, Kekuli Bay Provincial Park hat eine große Anlage um Boote zu Wasser zu lassen, und auch das Cougar Canyon Ecological Reserve gehört zu den Schutzgebieten rund um den See. Im Kalamalka Lake Provincial Park und Kekuli Bay Provincial Park gibt es auch große Campingplätze.

Bei Kekuli Bay wurde eine stillgelegte Eisenbahnstrecke in einen Wanderweg umfunktioniert. Bisher sind dort vor allem die Eisenbahnschwellen entfernt und man hat einen groben, aber flachen Schotterweg. Die Idee ist aber, diesen Weg zu befestigen, so dass dort Familien zu Fuß oder per Rad Ausflüge machen können. Wir haben ein paar sonnige Tage genutzt um den Weg zu erkunden:
 

 
Auch am Lake Kalamalka werden Bäume weihnachtlich geschmückt:
 
 
Wegen seiner Tiefe friert der Lake Kalamalka eigentlich nicht zu, aber an den Rändern kommt es natürlich doch zu Eisbildung, was zu diesem hübschen Effekt geführt hat:
 
 

Samstag, 11. März 2017

Ski laufen in Silver Star

Dieses Jahr war es dann so weit und wir sind jetzt in Silver Star auch mal Ski gefahren. Da wir sozusagen nur um die Ecke wohnen, fahren wir natürlich nur bei schönem Wetter und dann kann man diese Ausblicke genießen:
 
 
Wer genau hinschaut, sieht, dass die Pistenbezeichnungen hier manchmal ganz lustig sind. Es gibt "Whiskey Jack", aber auch "Run On Empty" oder den "Toilet Trail" und nicht zu vergessen die "Bergerstrasse"!
Die Pisten werden hier übrigens nicht regelmäßig präpariert. Das wird einem aber netterweise im "Grooming Report" im Internet oder auch auf Tafeln überall im Skigebiet angezeigt. Man muss sich also von unpräparierten Pisten nicht überraschen lassen:
 
 
Innerhalb der Woche (das Wochenende überlassen wir der arbeitenden Bevölkerung) ist wirklich kaum etwas los. Dass man an einem Lift anstehen muss, hat Seltenheitswert. Besonders im März, wenn keine Skikurse mehr sind.
Aber apropos Anstehen: wer in Europa Ski fährt, kennt ja das 'aktive Anstehen'. D.h. man muss sich schon ein bisschen breiter machen und in dem Knäuel vor dem Lift die Lücken suchen um zumindest nicht völlig abgedrängt zu werden.
Gaaaanz anders in Kanada: zum einen stehen an jedem Lift nette junge Leute aus Australien, Neuseeland, UK,... und scannen die Liftkarte. Falls erforderlich organisieren sie auch die Schlange oder helfen in den Lift. Es gibt meist 3 Seiten, von denen man in den Lift kann. In der Mitte treffen sich die Kurse, die dann en bloc in den Lift einsteigen. Da wird ganz selbstverständlich an den Seiten gewartet. An den Seiten bilden sich nach Möglichkeit bereits Gruppen in der dem Lift entsprechenden Anzahl, also meist 4 oder 6. Dann schaut man sich freundlich an und geht üblicherweise abwechselnd vor an den Lifteinstieg. Kein Gedränge, keine Ungeduld...
Wir waren Anfang des Jahres mit Kanadiern am Arlberg Ski fahren und sie waren sehr irritiert über das Ansteh-Verhalten dort. Ich kann das jetzt verstehen.
 
Die Lifte selbst sind übrigens eher funktionell. Von 'Bubbles', die man bei Wind oder Schneefall schließen kann oder gar beheizten Liften (Arlberg) hat hier noch niemand gehört. Und Kanadier öffnen den Liftbügel mindestens zwei Pfeiler vor der Endstation - wenn sie ihn überhaupt zumachen.
 
 
Eine süße Idee sind in Silver Star noch die verzierten Bäume am Rand einzelner Lifte. Da werden dann die verschneiten Tannenbäume mit Christbaumkugeln dekoriert und einzelne sogar der Jahreszeit angepasst und z.B. für den Valentinstag oder die Osterzeit umdekoriert.
 
 
Ein besonderer Service sind außerdem die 'Mountain Hosts'. Die gibt es für Alpin- und Langläufer. Sie haben Hemdchen über, auf denen sie als solche ausgewiesen sind und man kann sie um 10 Uhr an einem ausgewiesenen Treffpunkt im Ort finden, aber auch jederzeit unterwegs ansprechen. Als Gratis-Service von Silver Star zeigen sie einem das Skigebiet und erklären, was man wissen möchte. Natürlich angepasst auf die jeweiligen Skifähigkeiten und -wünsche.
 
 

Sonntag, 5. März 2017

Schnee im März

Wir hatten hier im Okanagan einen ungewöhnlich kalten Winter, mit in dieser Gegend unüblichen -20 Grad über längere Zeiten hinweg. Und auch jetzt im März schneit es weiterhin. In Silverstar sind teilweise über Nacht fast 40cm Neuschnee gefallen.


Man kann da auch schnell mal von der Welt abgeschnitten sein: Predator liegt erhöht, beide hierhin führenden Straßen führen kurvenreich bergan. Beim letzten Schneefall waren sie dann beide stundenlang durch Unfälle blockiert. Auch die Schneeräumfahrzeuge kamen nicht durch.
 
Überhaupt: Schnee wird hier nicht wirklich geräumt (außer vielleicht auf den Highways). Die Schneeräumfahrzeuge räumen den losen Schnee weg und hinterlassen eine feste Schneedecke, auf die dann noch Split gestreut wird. Es ist eben Winter in Kanada, da muss man mit Schnee klar kommen - oder Geduld haben.
Im April werden dann die Straßen grundgereinigt und der Split entfernt.
 
Die Schneemassen führen auch immer wieder dazu, dass die Highways gesperrt werden müssen: weil die Räumfahrzeuge die Schneemenge nicht bewältigen können, oder auch wegen Lawinengefahr.
Aktuell sieht es bei uns so aus, und es soll weiterschneien: