Freitag, 23. Juni 2017

O'Keefe Ranch

10 km nördlich von Vernon liegt die historische O'Keefe Ranch. Die Ranch wurde 1867 von Cornelius O'Keefe gegründet. Damals war das Okanagan noch das Reich der Rinderzüchter. 1907 verkaufte O'Keefe den größten Teil seines Landes. Das Okanagan wurde immer stärker ein Obstanbaugebiet..
 
Seit 1967 wird die Ranch als touristische Attraktion betrieben. Auf dem ziemlich großen Areal gibt es eine alte Postkutschen-Station, ein Blockhaus, eine Schule und auch typische Bauernhof-Tiere:


Dies hier sind 'Seidenhühner' (silk hen):


Der Truthahn stolzierte frei herum:


 
Es gibt auch alte Landwirtschaftsmaschinen und Kutschen.
 


Die etwas am Rande gelegene St. Anna Kirche wurde 1889 erbaut und ist eine der ältesten katholischen Kirchen im Okanagan. Der Priester kam allerdings immer von einer benachbarten Gemeinde.
Für Hochzeiten wird die Kirche heute noch gerne genutzt. Auf dem kleinen Friedhof sind Mitglieder der Familie O'Keefe bestattet - auch kürzlich verstorbene.

 
Neben der alten Schmiede ist auch ein Einkaufsladen liebevoll eingerichtet. Zuckerstangen kann man da immer noch kaufen.


Das alte Blockhaus, in dem die Familie O'Keefe zu Beginn gewohnt hat, kann man auch besichtigen. (Die Räume sind hinter Glas, ein paar Spiegelungen ließen sich da beim Fotografieren leider nicht vermeiden).




Als die Familie immer größer wurde, baute sie das Herrenhaus, das dann immer erweitert wurde. Hier ist eine Besichtigung nur mit Führung möglich und die waren leider ausgebucht.


Eine hübsche Idee ist, dass alle Mitarbeiter in historische Kostüme gekleidet sind. Bei der Führerin dieser Schulklasse kann man das sehen:


In einem der Gebäude hat der Vernon Modelleisenbahnklub eine Anlage passend zu der damaligen Zeit aufgebaut.



Die Werbe-Schilder sind nicht historisch korrekt ;-)







 

Samstag, 17. Juni 2017

Hochwasser

Die Seen hier haben schon länger erhebliches Hochwasser. Der Wasserstand des Okanagan Lake ist 75 cm über dem Normallevel und damit auf dem höchsten je gemessenen Stand.
Das letzte Hochwasser war im Mai 1997. Damals hatte man einen Wasserstand von 342,79m (ja, der See ist tief), inzwischen werden über 343m gemessen. Der vorherige Höchststand waren 342,89m in 1990.
 
Es hat im Frühjahr sehr viel geregnet und wurde dann sehr schnell sehr warm, so dass die Schneeschmelze sehr heftig einsetzte.
 
Auch die anderen Seen, wie Lake Kalamalka und die ganzen kleineren Seen haben erhebliches Hochwasser. Überall schützen sich die Anwohner mit Sandsäcken und Flutsperren, soweit möglich. Das Fahren mit Motorbooten ist wegen der entstehenden Wellen nicht erwünscht. Offiziell verbieten kann man es nicht, aber die öffentlichen Boat Launches sind geschlossen und es wird überall darauf hingewiesen, dass man keine Wellen machen soll. Soweit wir das sehen halten sich auch alle daran, man sieht keinerlei Motorboote auf dem See.
 
So sehen auf dem Lake Okanagan z.Zt. die meisten Bootsstege aus:

 
Und dieser Wohnwagen am Lake Kalamalka wurde wohl nicht rechtzeitig in höhere Lagen umgesetzt.
 
 
Auch den weiter im Landesinneren liegenden Mabel Lake hat das Hochwasser nicht verschont:
 
 
Wir kennen ihn eigentlich mit diesem hübschen Strand:
 
 
 


 

Samstag, 10. Juni 2017

Wahlen, Teil 2

Wer den letzten Post gelesen hat, fragt sich vielleicht, warum ich nicht auch die Ergebnisse der Wahlen mitteile. Die Erklärung ist einfach: die standen lange Zeit nicht fest.
Die Wahlergebnisse waren in mehreren Bezirken so knapp, dass auch die Briefwähler erst vollständig ausgezählt werden mussten. In einem Bezirk führte ein Kandidat mit ganzen 9 Stimmen, in ein par anderen waren die Abstände nicht erheblich größer. Die Stimmen der Briefwähler werden innerhalb von 13 Tagen nach der Wahl in die Bezirke geliefert und dort ausgezählt. Eine Vorgehensweise die jetzt in Frage gestellt wird, da die berechtigte Frage auftaucht, wie es denn sein kann, dass man im Jahre 2017 2 Wochen auf ein offizielles Wahlergebnis warten muss.
 
Jetzt aber steht das offizielle Endergebnis fest - es gab im übrigen keine Veränderung zu dem vorläufigen der Wahlnacht vom 9.5.

BC Liberals
43
BC NDP
41
BC Greens
3


Provinzweit ist der Stimmenunterschied gering. Die Liberals haben 40,38% der Stimmen, die NDP 40,26% der Stimmen erhalten. Für die Grünen haben 16,84% gestimmt. Ganze 1.566 Stimmen trennen Liberals und NDP. Na, wer rechnet jetzt schnell aus, wieviele Wähler es in BC gibt?
 
Das läuft jetzt erst einmal darauf hinaus, dass Christy Clark mit den Liberals eine Minderheitsregierung bildet. In Kanada ist das an sich nicht ungewöhnlich, in BC allerdings wäre das das erste Mal seit 65 Jahren. Das Zünglein an der Waage sind jetzt die Grünen.
 
Die Grünen sind sich eigentlich mit der NDP einig, dass sie eine Koalition eingehen wollen und die Liberals stürzen. Allerdings haben sie dann nur eine Stimme Mehrheit - und in BC wird bei der ersten Versammlung des neuen Parlaments zuerst der Speaker gewählt, der üblicherweise nicht an parlamentarischen Abstimmungen teilnimmt, schon gar nicht sie entscheidet. Den Speaker muss diese Koalition stellen.
Als nächstes würde dann Christy Clark ihre Rede als potenzielle Ministerpräsidentin halten. Um sie in der folgenden Abstimmung abzuwählen, müsste der neue Speaker als erste Tat gegen besagte Regel verstoßen, um das Patt aufzulösen.
 
Ein wichtiger Punkt in der Koalition und auch für die Wähler ist übrigens die Änderung der Parteienfinanzierung: man möchte Spenden von Firmen und Gewerkschaften vollständig verbieten und Spenden von Privatpersonen in der Höhe beschränken; im Gespräch sind die in der Provinz Québec geltenden 100$. Da hat wohl der Nachbar im Süden abschreckende Wirkung.
 
Das neue Parlament kommt am 22.6. zum ersten Mal zusammen, der Tag dürfte spannend werden.